Offtext-Sprachaufnahmen

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Audiobearbeitung von Offtext-Sprachaufnahmen

Hier eine einfache Anleitung für semiprofessionelle Anwendungen: Zunächst die Sprachaufnahme selbst. Hat man keine Sprecherkabine, so steht man am besten in einem ruhigen mittelgroßen Raum, der möglichst wenig glatte Wände hat. Viele Vorhänge, Möbel und Bücherwände sind gut gegen unerwünschten Hall.

Der Text wird im Stehen eingesprochen, da so das Stimmvolumen größer ist und die Atmung leichter fällt. Der zu sprechende Text liegt gut sichtbar vor dem Sprecher auf einem Notenpult. Alternativ kann man auch ein iPad/Notepad auf einem Stativ verwenden. Am besten mit einer Teleprompter-Software, dann erübrigt sich das Umblättern.

Als Mikrofon eignet sich meist am besten ein vernünftiges dynamisches Großmembranmikrofon (wenn man kein allzu großes Budget hat z.B. Rode NT1-A), da es – richtig eingepegelt – die Nebengeräusche nicht zu stark aufnimmt. Dynamische Mikrofone benötigen eine Phantomspeisung mit 48V.

Nimmt man direkt mit einem Computer auf, dann benötigt man ein Audiointerface (z.B. Focus­rite Scar­lett 2i2). Ein mobiler Audiorecorder (z.B. Tascam DR-40 oder Zoom Zoom H4n) ist auch eine gute Lösung, dann kann man sich das Interface sparen. Das Mikrofon steht in einer flexible Mikrofonaufhängung, einer Spinne, auf einem Mikrofonständer, ca. 5 cm davor ein Pop-Schutz. Der Sprechabstand beträgt 5-10 cm vor dem Popschutz.

Vor dem Sprechen sollte man die Stimme etwas aufwärmen. In den Bauch einatmen und lange mit ffff ausatmen. Das Zwerchfell aktivieren durch wiederholtes Sprechen der Laute f s sch. Das Dehnen der Seiten und des Brustraumes und das Massieren der Gesichts- und Kiefermuskulator helfen zudem. Dann langsam Aufwärmen z.B. mit „Bom“ „Bom“ „Bom“ „Bom“ „Bom“ „Bom“ „Bom“ „Bom“ „Bom“ gesprochen mit ansteigender und abfallender Tonhöhe. Auch die Tonfolge Bibbeldiebabbeldiebobbeldiebab ist ganz wirksam - ebenfalls von tief bis hoch gesprochen. Auf YouTube finden Sie einige Übungen erklärt.

Bei der Aufnahme pegelt so ein, dass die lautesten Passagen etwa -6 dB haben – um nicht zu Übersteuern. Das Aufnahmegerät sollte das anzeigen. Ist die Aufnahme fertig, so schneidet man in einer geeigneten Software (z.B. Open Source Audacity https://www.audacity.de/) störende Nebengeräusche in den Sprechpausen heraus. Atemgeräuche des Sprechers bleiben erhalten, damit die Stimme natürlich klingt. Mit dem grafischen Equalizer (EQ) kann man die Stimme optimieren. In Kürze: Hauptpegel der bei 2-3 kHz liegt leiser machen. Bei ca. 10 kHz etwa 4-5 dB hinzugeben. Danach mit dem Compressor die Stimme komprimieren und anheben - für Offtext 6-12 dB, bei Werbung 20-30 dB.

Die sonstigen Töne, wie Musik und Athmo reduziert man bei der Postproduktion, sobald der Sprecher beginnt um -6 bis -8 dB. Macht die Sprecherstimme Pause, so regelt man die anderen Töne wieder hoch. Am besten beginnt man mit dem Hochregeln schon etwa 1 Sekunde bevor der Sprecher pausiert.

Wie man Sprecherstimmen in Logic Pro X abmischt, erklärt Zed Marty hier sehr gut:

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